Biathlon WM 2020 in Antholz, Südtirol

Es geht wieder los … Wilma ist gepackt, diesmal mit riesig viel Platz im Heck weil Räder und Golf nicht dabei sind. Es geht es Richtung Süden. Über mehrere Etappen fahren wir nach Antholz / Südtirol um das Feeling einer Biathlon-WM mitzuerleben. Viel Spaß beim Mitlesen 🙋‍♂️🙋‍♀️

14.02.2020 Hannoversch Münden, Deutschland

Die erste Strecke ist nicht weit. Unsere erste Station führt uns in meinen (Uwe) Geburtsort

*** Hann. Münden (früher Münden; umgangssprachlich oft in der historischen Langform Hannoversch Münden genannt) ist eine Stadt und selbständige Gemeinde im Landkreis Göttingen, Südniedersachsen, an der Grenze zu Hessen sowie unweit von Thüringen. Der Kernort ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Die Ortschaft befindet sich am Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser. Deshalb wird die Stadt auch „Drei-Flüsse-Stadt“ genannt. Quelle: Wikipedia ***

Hier leben meine Eltern und mein Bruder mit seiner Familie. Mein Vater feiert heute seinen 85. Geburtstag. Ein Besuch ist da selbstverständlich. Wir essen zusammen zu Abend und nach ein wenig Unterhaltung gehen wir in einem schönen Spaziergang in unser Quartier. Morgen wird die Strecke etwas länger, versprochen.

Gute Nacht, schlaft gut. 🙋‍♂️

15.02.2020 Forchheim, Deutschland

Heute nun annähernd doppelt sie viele Kilometer wie gestern. Wir wollen nicht die A7 über die Kasseler Berge fahren, finden wir ziemlich langweilig – zumindest mit unserer Wilma. Daher sagt unsere Planung das es quer durch‘s Land geht – Hessen, Thüringen – Richtung Bayern.

*** Forchheim ist eine fränkische Große Kreisstadt im Süden des bayerischen Regierungsbezirks Oberfranken und Sitz des Landratsamts Forchheim mit über 30.000 Einwohnern. In Forchheim begann im Jahre 911 die eigenständige deutsche Geschichte durch die Wahl von Konrad I. zum ersten ostfränkischen König nach der endgültigen Fränkischen Reichsteilung. Forchheim wird „Eingangstor zur Fränkischen Schweiz“ genannt. Quelle: Wikipedia ***

Den Stellplatz hier habe ich bei der Tourenplanung gefunden und als gutes Zwischenziel „eingeordnet“. Wir planen solche Ziele nach der voraussichtlich gut zu fahrenden Strecke und entscheiden dann ob es passt, wir noch fit genug sind um weiter zu fahren etc. Heute bin ich müde genug um nicht weiter zu fahren, der Stellplatz ist super gelegen, schönes Städtchen etc. – also bleiben wir.

Aber – und das ist das entscheidende – unsere Freunde Anne & Gerd sind auf der Rückfahrt aus Südtirol und machen hier Zwischenstation. Kurz „zusammengefunkt“ und einen schönen Abend in fränkischer Wirtshaustradition verbracht. Leider gibt es die Schäufele nur frisch auf der Mittagskarte und nicht am Abend, aber keiner hat heute gehungert 😉 (durstig ist auch keiner mehr). Schöner Abend, danke sehr 😘 Morgen früh geht es weiter, für uns nach Süden, Anne & Gerd nach Norden. Mal sehen wann wir wach werden und sie weit es uns treiben wird. Montag Mittag wollen wir in Antholz sein.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

16.02.2020 Wattens, Österreich

Unsere heute Strecke führt uns bis nach Wattens in Tirol.

*** Wattens ist eine Marktgemeinde mit 7938 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Tiroler Bezirk Innsbruck Land und Stammsitz des Kristallunternehmens Swarovski. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Hall in Tirol. Quelle: Wikipedia ***

Zum Frühstück in Forchheim überraschen uns Anne & Gerd auf dem Stellplatz. Zum Glück habe ich schon den Bademantel an … 😉 Einen Kaffee auf die schnelle, dann trennen sich unsere Wege. Wir sortieren uns noch etwas, bereiten das Frühstück „auf die Pranke“ vor und dann geht es los. Jetzt direkt Autobahn Richtung Süden. Kurz vor München erwischt es uns dann. Stau bzw. sehr zähfliessend. Das Navi empfiehlt zwar eine Umleitung, die lt. Prognose ca. 15 Minuten schneller ist; allerdings ist bereits an der Ausfahrt eine Schlange, welche diese Zeit locker wieder auffrisst. Außerdem habe ich keine Lust in der Kolonne über niederbayrische Dorfstrassen zu fahren. Wir bleiben auf der Autobahn. Und siehe da, es geht vorbei.

Und wir haben alle hinter uns gelassen, die von der linken Spur zur rechten und wieder zurück gesprungen sind. Die Baustelle als Auslöser ist dann 2 km lang, aber es ist wie (fast) immer im Leben; kleine Ursache, große Wirkung. Um München rum das übliche Gewusel, aber rollt alles so dahin. Ich stelle immer wieder fest, dass das Fahren mit unserer Wilma sehr entspannend ist. Und die ersten Berge kommen in Sicht.

Gerd erzählt mir, dass der Diesel in Italien bei 1,70€ liegt. Mit der Info nutzen wir natürlich die Chance vor der Grenze nochmal voll zu tanken; damit kommen wir dann auch hin und zurück und müssen auch erst auf der Rückfahrt in D wieder tanken. Und dann gibt es an der Tanke noch eine super leckere Leberkässemmel. Manchmal sind die einfachen Dinge die besten…

Wir rollen auf der Inntalautobahn dahin. Das wir irgendwann in Österreich sind merken wir eigentlich nur daran, dass irgendwann die Mautbox anfängt zu piepen. Die mussten wir uns vorher besorgen, da in Österreich die Fahrzeuge über 3,5t nicht mit Vignette fahren dürfen. Nun denn, Rechnung kommt nach Hause. Mal sehen was uns dieser Transit kostet.

Wir kommen hier um vier Uhr am Nachmittag in Wattens an. Um München rum zeigt das Thermometer 21 Grad an, hier sind es immerhin auch noch 16 Grad. Die Sonne scheint, wir wollen nur ein paar Schritte laufen und landen letztlich an den Kristallwelten vor dem Swarovski Werk.

Wir kommen auf den Geschmack und Simone könnte sich vorstellen – entgegen sonstigen Vorlieben – ein fettes Geschmeide um den Hals zu hängen. Da auf meiner Kreditkarte heute auch nur eine Tankfüllung verbucht ist, ist da auch noch Spielraum. 😉 Und wir haben ja weder Rad noch Golf dabei, also Zuladungsreserven. Die Beschlusslage lautet also: Kaufrausch! Dann stehen wir vor dem Shop und die wollen 19€ Eintritt. Dafür dass man kaufen kann! Nee, nicht mit uns. Zum Ausgleich und zur Stillung des Kaufrausches nehmen wir beim Bäcker drei Körnerbrötchen für‘s Frühstück mit. (Das war natürlich Scherz und Ironie, entspricht aber unserem „rumblödeln“ beim darüberlaufen. Außer die Brötchen, die sind erst / echt).

Im Ernst: die Kristallwelten sind eine von André Heller entworfen / geplante Erlebniswelt rund um die Swarovski-Welt. Der Eintritt kostet tatsächlich 19€; es ist Sonntag Nachmittag, passt also nicht mehr.

*** Die Swarovski Kristallwelten sind eine von André Heller im Auftrag des Kristallglasherstellers Swarovski konzipierte Erlebniswelt, bestehend aus Park, Kunstmuseum, Verkauf und Restaurant. Sie wurden im Jahr 1995 eröffnet und befinden sich im nahe Innsbruck gelegenen Wattens in Tirol, dem Hauptsitz und Gründungsort des Unternehmens Quelle: Wikipedia ***

Der Ort ist gepflastert mit Schildern „Hier Parkverbot“. Wenn man trotzdem parkt, droht einem eine „Besitzstörungsklage“. Was für eine Wortkreation, ich schmunzele bei jedem Schild. Von hier aus sind es morgen nur noch 150 Kilometer bis nach Antholz. Wir freuen uns morgen nach dem Frühstück gemütlich über den Brenner und dann in‘s Antholzer Tal zu fahren. Wir werden berichten.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

Nachtrag: Simone meint, Ihr solltet auch mal sehen wie ich hier die Artikel schreibe. Zum Glück ist das Rotweinglas nicht auf dem Bild 🤣

Also jetzt aber, gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

17.02.2020, Rasun Anterselva (Antholz), Italien, Südtirol

Nun sind wir angekommen.

*** Rasen-Antholz ([ˈraːsn̩-ˈanthɔlts]; italienisch Rasun Anterselva) ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien) mit 2917 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2018). Sie umfasst das Antholzer Tal (ein Seitental des Pustertals) sowie einen kleineren Bereich des Pustertals. Bekannt ist die Gemeinde insbesondere für ihre Langlauf- und Biathlon-Infrastruktur. Quelle: Wikipedia ***

Wir schlafen gut auf unserem Parkplatz in der Swarovski-Stadt. Obwohl die Übernachtungen auf einem „Parkplatz“ schon noch aufregender sind als auf einem Campingplatz. Man weiß ja nie, wer da so alles rumstromert. Aber die Nacht war ruhig. Gemütlich trinken wir unseren Kaffee und stärken uns für die Brenner Überquerung. Kurze Dusche, gegen halb zehn fahren wir los.

Und schon wieder sind wir aufgeregt. Die Auffahrt zum Brenner zwischen LKW‘s, Radarkontrollen, Baustellen, schmalen Fahrspuren – und wir mit unserer Wilma mittendrin. Und auf den Brücken dann der Blick über die Leitplanken ins Tal, uaahhhh. Und kaum sind wir oben ging es schon wieder runter. Letztlich sind Auf- wie Abfahrt bei herrlichem Sonnenschein und zwischen 11 Grad im Tal und 3 Grad auf dem Berg völlig problemlos. Ebenso bestem Wetter fahren wir in‘s Tal ein.

Etwas anstrengend da Anfangs recht viel Verkehr – ist ja wohl auch die einzige Straße – aber bald dran gewöhnt und dann ist es ein sehr entspanntes Fahren. Letztlich geht unser Plan mit den recht kurzen Etappen auf und wir kommen bequem am späten Vormittag am Camping Antholz an. Die Formalitäten sind schnell erledigt, der Platz gefunden und der Strom angeschlossen. Wir erkunden den Platz, schauen wo die Shuttlebusse zum Biathlon morgen abfahren und essen in der Gaststätte am Platz zum Mittag. Etwas andere Reihenfolge … Und morgen geht’s dann los. Wir werden berichten.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

18.02.2020 Biathlon Arena Antholz, Italien, Südtirol

Heute nun das erste Event in der Biathlon Arena Antholz.

** * Die 51. Biathlon-Weltmeisterschaften finden vom 12. bis 23. Februar 2020 in Antholz in Südtirol statt. Die Wettbewerbe finden in der Südtirol Arena statt, die sich im Antholzer Tal auf dem Gebiet der Gemeinde Rasen-Antholz befindet. In Antholz werden in der Regel jährlich Rennen im Rahmen des Biathlon-Weltcups ausgetragen. Nach 1975, 1976, 1983, 1995 und 2007 werden es bereits die sechsten Titelkämpfe in Antholz sein. Quelle: Wikipedia ***

Einem schönen sonnigen Tag folgt eine schöne kalte Nacht. Die Heizung läuft (mit abgesenkter Temperatur) durch, aber unter unseren kuscheligen Decken schlafen wir tief und warm. Gut, der (der, nicht die 😏) erste morgens muss dann die Heizung hochdrehen – dann nochmal ne halbe Stunde unter die Decke. Ist ja Urlaub. Aber ich liebe auch morgens hier den Kaffee zu kochen (richtig mit Filter, heißem Wasser etc. nicht Knöpfchen drücken), mit dem ersten Kaffee aus dem Fenster schauend den Gedanken nachzuhängen… Selbstverständlich habe ich auch schon einen zweiten Kaffee ans Bett geliefert 😘

Zum Frühstück bereiten ist dann meist auch der Gasherd bzw. Backofen im Spiel, das heizt ja zusätzlich nochmal auf. Mitunter ist es dann auch schon zu warm hier drinnen. Heute dann also mal Frühstück am Tisch und nicht auf die Pranke.

Danach ist dann das ausgiebige Inanspruchnehmen der Campingplatzinfrastruktur angesagt. Will heißen: abwaschen und duschen. Nicht das wir das in den Tagen vorher vernachlässigt hätten, aber mit großem Abwaschbecken und großer Dusche macht das doch gleich viel mehr Spaß.

Wir machen uns gegen 11:30 Uhr auf den Weg. Direkt gegenüber vom Camping ist die Abfahrt der Shuttlebusse, welche die Zuschauer zum Stadion bringen. Wir spielen mit dem Gedanken zu laufen, es sollen ca. 4 km sein, entscheiden uns dann aber doch für den Bus. Eine gute Wahl. Auf der Strecken werden gefühlte 400 Höhenmeter überwunden, der Bus quält sich einigermaßen hinauf, es sieht sehr steil aus. Puh, richtige Wahl. Wir werden aber später beschließen morgen nach dem Rennen zurück zu laufen; der Wanderweg führt traumhaft durch das schneebedeckte Tal.

Auch an der Schneemenge ist der Höhenunterschied deutlich zu erkennen. Hier am Camping ist eher von Schneeresten zu sprechen. Ich habe mich auch schon gefragt, wo der Schnee für die Wettbewerbe herkommt. Es ist ja auch recht warm hier. Da oben völlig anders. 6-7 Grad weniger als hier unten, somit grad mal eben im plus und deutlich mehr Schnee.

Dann doch noch ein wenig Aufstieg. Der Bus lässt uns ca. 400 Meter vor der Anlage wieder ins Freie. Eine Busladung nach der anderen wandert den Weg zur Anlage hinauf, die Musik etc. wird mir jedem Schritt lauter. Die üblichen, aber sehr unauffälligen, Kartenkontrollen und wir sind auf dem Gelände. Wir haben Karten für die Tribüne im Stadion, können uns aber auf dem gesamten Gelände (Zuschauerbereiche entlang der Strecke) frei bewegen. So erkunden wir erstmal die „Huber Alm“ und sehen den Sportlern beim Testen der Ski zu.

Dann schauen wir mal nebenan im Stadion vorbei, erstmal scannen wo unsere Plätze sind. Vor dem Start ist noch Zeit uns zu stärken; auch hier einwandfreie Organisation. Keine Wartezeiten beim bezahlen bzw. der Essen- und Getränkeausgabe. Und reichliches Platzangebot, so dass jeder seinen Platz zum sitzen findet. So muss man nicht auf der Tribüne auf den Knien etc. …

Währenddessen läuft nebenan im Stadion schon die WarmUp Party. Heute ist ein DJ engagiert, der uns gut in Stimmung bringt. Gleichzeitig im Stadion die Sportlerinnen (heute ist Damenwettbewerb) bei ihren Proberunden, einschiessen, die fliegende Kamera wird getestet, Drohnen über dem Stadion – es gibt so unglaublich viel zu sehen.



Dann geht es los. Die ersten Damen starten, aber die Party hört nicht auf. Die ersten 20 Starterinnen werden von den Sprechern namentlich auf die Strecke geschickt, flitzen an uns vorbei. Nach ca. 10 Minuten kommt die erste zum schießen zurück ins Stadion. Eigentlich ab dem Zeitpunkt müsste man Multitasking-Fähig sein. Dort starten noch welche, da schießen welche zum 1. 2. 3. oder 4. Mal, Zeitunterschiede nach den jeweiligen Runden, Zieleinläufe – überall ist was los. Es ist so mega spannend und am Ende ein Finish um 2,2 Sekunden zwischen dem 1. (Dorothea Wierer) und 2. Platz (Vanessa Hinz). Das alles bei super Wetter und strahlendem Sonnenschein. Spitze.


Und ich finde es immer wieder toll wenn Ideen, die vor Jahresfrist entstanden sind, in diesen Momenten dann Wirklichkeit werden.

Wir fahren mit dem Bus zurück, laufen noch eine Runde durch den Ort, schauen uns im Biathlondorf noch um (im Ort direkt, finden Abends die Siegerehrungen statt) um dann nach 15.000 Schritten in unserer Wilma anzukommen.

Erschlagen von den Ereignissen des Tages gibt es im Camping-Restaurant noch ein schnelles Abendessen, in unserer „Wohnung“ noch einen Wein zum runterkommen und dann ins Bett.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

19.02.2020 Biathlon 2. Tag

Unser dritter Tag in Antholz, „unser“ zweiter Wettkampftag.

Nachdem wir auf dem Weg hierher noch so Gedanken hatten wie „schauen wir mal wie das da ist und gehen evtl. dann nochmal zum Finale hin“, fiebern wir heute schon dem Rennen entgegen. Gestern war es voll flashig. Aber der Reihe nach.

Wir haben heute endlich unsere neue Kaffeemaschine ausprobiert. Mein Fazit: mag ja kultig sein, aber viel zu umständlich. Ich koche weiter mit Wasser und Filter.

Uns kommt sehr entgegen das die Wettbewerbe erst gegen 14 Uhr am Nachmittag beginnen. Aufwachen, ersten Kaffee, wach werden, Frühstücken, duschen gehen. Ich glaube, Campen ist die beste Vorbeugung gegen Herzinfarkt😉

Das Wetter sieht heute nicht so dolle aus. Sehr bedeckt, deutlich kälter. Mal sehen, ob sowas auch ohne Sonne toll ist.

Gegen halb zwölf dann wieder in die Karawane einreihen, Bus, 400 m zum Stadion, Kartenkontrolle. Kennen wir schon. Heute nehmen wir zuerst die „Huber Alm“ etwas genauer unter die Lupe. Diese scheint ja so der Treffpunkt der Fun-Fans zu sein, wobei man die eigentlich überall findet. Aber hier eben besonders.

Ein großer Bereich ist abgetrennt, dort sind die Serviceleute, teilweise auch die Sportler, unterwegs und testen Ski. Wie wir später erfahren werden pro Sportler bis zu 10 Paar Ski getestet.

Wir laufen weiter an der Strecke entlang und beobachten, wie die Ski auf der Strecke getestet werden. Techniker, die die Ski von rechts nach links und umgekehrt wechseln. Dann wieder zwei Techniker, die die Ski untereinander tauschen. Auch sehen wir Menschen, die, der Bewegung nach zu urteilen, wohl zum ersten Mal auf diesen schmalen Ski stehen. Hmmmm, na ja.



Auf dem Weg ins Stadion noch eine kleine Stärkung und dann gehts los. Aus dem Tal zieht eine Wolke herauf. Werden wir etwa noch Schnee bekommen?

Die Stimmung, der Start, alles wie gestern – nur das es die Männer sind. Es ist spannend, aufregend, unterhaltsam, eine große begeisterte Gemeinschaft unterschiedlichster Menschen. Wir fiebern mit allen mit, drücken unseren Helden etwas mehr die Daumen, leiden mit Martin Fourcade bei seinem letzten Schuss (daneben), wollen Arnd Pfeiffer trösten (4 x daneben beim letzten Schießen), bewundern Johannes Thignes Boe für sein schnelles Schießen und die vielen anderen für Ihre tollen Leistungen. Ein Amerikaner, trifft 20x, fehlerfrei, aber kriegt es beim laufen nicht auf die Reihe und landet abgeschlagen im Feld. Es ist alles toll!

Schade das es so schnell vorüber ist. Zum Glück ist es jetzt vorbei, mehr würden meine Nerven nicht mitmachen. 😏

Unser Rückweg beginnt im Schneesturm. Weil zwischendurch immer wieder die Sonne blitzt bleiben wir bei unserem Vorhaben den Rückweg zu Fuß anzutreten. Ich versuche für uns noch verschiedene alternative Möglichkeiten aufzutun, es bleibt aber per Pedes. Leider nicht so sonnig wie gestern, aber ein schöner Weg ins Tal. Wir würden es wieder tun…

Abends im Camper-Restaurant lernen wir zwei Hardcore-Fans des „Arnd Pfeiffer Fanclubs“ aus der Skimetropole Höxter (!) kennen und erfahren allerhand Geschichten aus der Biathlon Welt. Die beiden laden uns ein, morgen doch in das große Fanzelt zu kommen. Da ist immer was los. Ich vermute, dann wird es aber mit dem Fußrückweg nichts 🤣 Wir werden berichten. Heute geht erstmal ein weiterer toller Tag zu Ende.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

20.02.2020 Biathlon 3. Tag

Heute erleben wir eine neue Wettbewerbsart: gemischte Einzel-Staffel. Eine Frau und ein Mann bilden ein Team und laufen jeweils eine Runde mit einem anschließenden liegend / stehend Schießen. Die beiden laufen jeweils zwei Mal. Die Laufrunde ist mit 1,5 bzw. 2 km sehr kurz, d.h. es sind schnelle Wechsel etc. vorprogrammiert.

Der Wettbewerb beginnt heute erst gegen 15 Uhr. Zeit für uns am Vormittag wieder einige Dinge zu erledigen, die so anfallen. Abwaschen, die verschiedenen Tanks füllen bzw. entleeren. Danach bringt uns der Shuttlebus wieder schnell nach oben.

Auf der „Huber Alm“ ist heute nicht viel los, da wegen der kurzen Runden der Streckenteil heute nicht befahren wird. Nur die üblichen Serviceleute bei Ihren Tests. So schauen wir uns heute etwas mehr im Stadion um und testen mal verschiedene Positionen für mögliche nochmalige Besuche hier 😏

Das Rennen selber ist wesentlich spannender als die Einzelrennen der Tage vorher. Es geht tatsächlich kurzweilig und spannend zu und man weiß auch, wer mit Erreichen der Ziellinie der Sieger ist. Und so erleben wir ein enges Rennen mit einem zweiten Platz für das deutsche Team.

Das Wetter ist heute wieder deutlich besser mit viel Sonnenschein, wir entscheiden uns für den Rückweg wieder auf den Bus zu verzichten und ins Tal zu laufen. Wir werden mit herrlichen Bildern und Ausblicken belohnt. Schnee und Sonne bieten hervorragende Anblicke. Nach einer Stunde sind wir im Tal am Camping. Die Sonne ist mittlerweile hinter den Bergspitzen verschwunden und es fühlt sich direkt deutlich kälter an. Auch spüren wir unsere Waden und Oberschenkelmuskeln ganz gut, so dass wir froh sind an unserem Zuhause anzukommen.

Zum Abend essen wir noch eine Kleinigkeit im Camperrestaurant – welches eher an eine Skihütte erinnert – und erfahren dabei, dass am morgigen Ruhetag das Stadion geöffnet hat und man sich dort in aller Ruhe umsehen und den Sportlern beim Training zusehen kann. Da entwickelt sich bei uns ganz schnell der Plan für morgen. Heute aber fallen wir erstmal todmüde ins Bett.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

21.02.2020 Ruhetag

Na ja, Ruhetag ist ja leicht gesagt. War es aber weder für uns, noch für die Sportler. Diese mussten trainieren, wir wollten uns mal so ganz gemütlich, ohne viele Zuschauermassen, das alles Rund um die Arena ansehen.

In der Nacht zum Freitag schlafen wir sehr lange. Die letzten Tage, wohl die „Wanderungen“ bergab, haben Spuren hinterlassen. In der Nacht davor (zum Donnerstag ) habe ich nicht gut geschlafen (Gulasch mit Speckknödeln ist wohl keine gute Abendmahlzeit für mich) und bin Donnerstag Abend entsprechend hundemüde. Ich habe dann auch von 22:00 Donnerstag bis heute (Freitag) morgen regungslos durchgeschlafen. Nach dem Frühstück soll es dann aber losgehen. An der Rezeption noch eine neue Gasflasche bestellt und dann ab zum Bus.

Auch an den „Ruhetagen“ – also nicht Wettkampftagen – fährt der Shuttle zum Stadion. Taktzeiten zwar etwas größer aber nach wie vor ein toller Service und eine erstklassig organisierte Veranstaltung. Diesmal fährt der Bus sogar bis fast zum Eingang, so dass uns die letzten 400m heute erspart bleiben. Die Verpflegungsbuden sind weitgehend geöffnet und wir gönnen uns in strahlendem Sonnenschein, aber einem recht frischen Wind, einen kleinen Bombardino. (Anne: nur ein kleiner, um mal auf den Geschmack zu kommen)

Dann eine Stadiontour auf den Wegen, die wir sonst nicht sehen, kennen, nehmen würden. Wir laufen „hinten“ um den Eingang herum und entdecken den Eingang zu den Stehplatz – Zusatztribünen. Diese sind nur für dieses Event aufgebaut, gewaltig steht die Stahlkonstruktion vor uns. Wir gehen hoch und genießen einen sonnigen Blick über die gesamte Anlage und ins Tal. Der Wind ist hier oben aber nicht mehr „frisch“, er ist schon deutlich spürbar und führt zum aktiven Festhalten an den Stahlstreben.

Wieder abgestiegen schauen wir noch an der heute verwaisten ARD/ZDF Fernsehbox vorbei, die oberhalb der Schießbahnen steht. Dann sind wir unten, direkt an der Piste (?). Es läuft das Training der Männer. Ein Gewusel von Menschen, die Sportler pendeln zwischen den Betreuern links und den Schießbahnen rechts, laufen auch mal eine Stadionrunde um dann wieder die Anfahrt zum schießen zu üben, schießen ihre Serien, wieder zu den Betreuern und alles von vorne. Spannend dem zuzusehen. Wir raten anhand der Bewegungen, des Laufstils wer es wohl sein könnte, kommen mit den Namen fast durcheinander. Ist das nicht Timo Boll, nein der spielt doch Tischtennis, du meinst Thomas Doll. Quatsch, der ist doch Fußballtrainer… zum Glück für uns steht der Name auf dem Leibchen und wir wissen nun – wie auch schon vorher – dass er Benedikt Doll heißt. Arndt Peiffer (Danke Kai 😉) erkennen wir sicher, Erik Lesser vermissen wir.

Mein persönlicher Held ist ja Martin Fourcade, auch fast direkt vor mir. Schon toll die alle mal so nah zu sehen. Und die Bewegungen, Abläufe am Schießstand, einfach alles ist immer die gleiche Bewegung. Es wird alles präzise ausgeführt, auch wenn es „nur Training“ ist. Spannend und beeindruckend.

Wir entdecken unten im Hof des Stadions einen Shop; das Ergebnis zeigt sich an verschieden geposteten Mützenbildern 😉

Zum Abschluss unseres Rundganges fragen wir uns was hinter dem Stadion liegt. Der Wanderweg ist weiter ausgeschildert und wir folgen ihm. Weitere Teile der Strecke sind zu sehen – das was im Fernsehen „im Wald“ zu sehen ist. Dahinter eine Lichtung, ein zugefrorener See, die Normalo-Loipe für herum. Wunderschön in der Sonne, macht Lust auf „mal ausprobieren“.

Heute beschließen wir mit dem Bus wieder ins Tal zu fahren, die Waden schmerzen doch noch spürbar. Heute dann einen Latte und einen Strudel „mit alles“ zur Belohnung eines harten Trainingtages.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

22.02.2020 Finale 1. Tag

Es ist Samstag, erster Tag des Finalwochenendes. Es stehen die Staffeln der Frauen und Männer auf dem Programm und es geht früh los.

Erstes Rennen um 11:45 Uhr. Nach einem kurzen Frühstück bringt uns der Bus wieder sicher nach oben. Bereits am Bus-Stop merken wir das es heute voll wird. Allerdings hatten wir in den vergangenen Tagen nicht das Gefühl, dass es dort sehr leer war. Der Marsch der Lemminge zum Eingang war heute etwas mehr mit „Körperkontakten“ verbunden. Und endlich konnte ich mein Schneehöhenbeweisfoto machen – an dem Holzstapel bin ich nun jeden Tag vorbei gelaufen …

Wir werden im Stadion von den Kastelruther Spatzen empfangen. Die spulen hier mal eben ein komplettes Konzert, 1,5 Stunden, ab. Auch in dem Punkt klasse Orga, auch wenn diese Musik nun nicht unbedingt in unserem Zielradar liegt; aber bei solchen Anlässen … und schließlich kommen die ja aus der Region.

Die Rennen sind megaspannend. Wie schon in den Tagen zuvor verfolgen auch wir die Schießergebnisse mit lauten „Ohhhs“ und „Ahhhs“, drücken Daumen, springen auf wenn die Athleten ins Stadion kommen. Sehr schmerzhaft waren dann die letzten 20 Minuten der Herrenstaffel. Schade, aber immerhin dritter Platz. Wir bleiben bis zur „kleinen“ Siegerehrung und machen uns dann auf den Rückweg.

Auch hier merken wir die deutlich höhere Zuschauerzahl, die Schlange zum Bus war viel länger, aber nie im Stillstand. Wie ihr merkt komme ich aus dem Schwärmen über die reibungslose Organisation nicht heraus. So macht es auch Spaß, solche Veranstaltungen zu besuchen.

Aber dann, alle in den Bus, abwärts geht’s . Wir steuern direkt in die Camperklause, es ist halb sechs. Wir essen zu Abend und dann geht es in die Home Base, relaxen und dieses Tagebuch schreiben.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

23.02.2020 Finale 2. Tag

Heute ist nun der letzte Tag der Biathlon-WM 2020. Es werden noch zwei Rennen entschieden, der Massenstart, jeweils Frauen und Männer.

Nach dem Frühstück erledigen wir erste kleine Dinge zur Vorbereitung unserer Rückfahrt. z.B. müssen wir Frischwasser auffüllen. Auf dem Campingplatz gibt es einige Brunnen, an denen Frischwasser gezapft werden kann. Einen Wasserhahn, um per Schlauch aufzutanken, gibt es nicht. So sind es mehrere Hin- und Rückwege mit der Gießkanne um einige Liter in den Tank zu bekommen. Wir fahren auf den Transferetappen meist so mit ca. 150 Litern, um 2-3 Tage überbrücken zu können.

Dann geht es „auf den Berg“. Für den Finaltag habe ich Karten für das VIP-Zelt ergattern können. Neben einem trockenen, warmen Sitzplatz und der Verpflegung beinhaltet es einen gesonderten Transfer, der uns fast direkt vor den Zelteingang bringt. Bevor wir ins Zelt gehen drehen wir noch eine kleine Runde über das Gelände.

Heute dann eine etwas andere Perspektive. Wir schauen auf die große Zuschauertribüne und die heutige Gruppe, Münchner Freiheit, erleben wir „von hinten“, bzw. über die Videowand.

Wir beobachten die Rennen von der Tribüne vor dem Zelt. Der Bereich der Strafrunde liegt direkt vor uns, weiter dahinter die Schießanlage. Links sehen wir die Athleten ins Stadion kommen, rechts von uns verlassen sie es wieder.

Die Rennen sind aus unserer Sicht früh entschieden. Sowohl die (deutschen) Frauen als auch die Männer schießen sich aus dem Rennen und haben mit den Medaillen nichts zu tun. Vielleicht mit ein Grund warum wir diesen Wettbewerb als den am wenigsten spannenden der ganzen Woche empfinden. Vielleicht trägt auch das Wetter seinen Teil dazu bei; statt der vorhergesagten Sonne / 12 Grad ist es bedeckt, nieselt immer wieder bei 8-9 Grad.

Ein wenig vermissen wir aber auch „Block I, Reihe 8, 127/128, unsere Plätze auf der Tribüne, unsere Runde mit Bockwurst, die kurzen Gespräche mit den Platznachbarn, …

Wir gemachten das beste draus und genießen die Annehmlichkeiten die der Aufenthalt im Zelt mit sich bringt.

Aber dann ist es zu Ende. Der letzte Läufer ist im Ziel, die WM ist zu Ende. Ein letztes Glas Wein mit Blick auf das Gelände und schon schwelgen wir in ersten Erinnerungen und machen uns auf den Rückweg.

Nach der guten Versorgung tagsüber fällt da s Abendessen in der Camperklause heute aus. Wir lümmeln uns mit einem Südtiroler Rotwein in unser Wohnmobil und denken an die Ereignisse der vergangenen Tage. Morgen geht es auf den Heimweg.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

24.02.2020 Thalmässing, Deutschland

Heute nun geht es wieder nach Hause.

Vor der Abfahrt sind einige Dinge zu erledigen. Die letzten Sachen verstauen, Strom abklemmen (lassen) und vor allem einen Plan zum rausfahren machen. Teile des Platzes sind noch mit großen Eisplatten bedeckt, andere Flächen sind abgetaut, matschig und teilweise schon von anderen abfahrenden „zerpflügt“ worden. Und da ein Fronttriebler bei solchen Verhältnissen am liebsten rückwärts fährt, fahren wir halt rückwärts bis auf den halbwegs befestigten Weg.

Simone geht an die Kasse zur Abrechnung und ich fahre an die vor dem Gelände gelegene Entsorgungsstation um die Abwassertanks zu entleeren. Da nun geht es los, wir verabschieden uns aus dem Antholzer Tal. Es war schön, wir wollen wiederkommen.

Die Fahrt bis zur Autobahn ist zähfliessend, aber immerhin sind wir in Bewegung. Wir haben für heute kein festes Fahrziel, wollen fahren so weit es geht. Wir rechnen mit 1-2 Übernachtungen auf dem Weg, mal sehen wo es uns hintreibt.

Den Brenner passieren wir problemlos, auch durch Österreich rollt es einfach. Das Wetter wird auf der Alpennordseite leider schlechter. Dadurch fahren wir während der Abfahrt Richtung Innsbruck teilweise durch die Wolken; kennen wir ja sonst nur vom fliegen. Wir sind gegen halb drei am Nachmittag südlich von München und beschließen mich ca. 1,5 – 2 Stunden weiter zu fahren. So spült es uns nach Thalmässing.

*** Thalmässing, historisch auch Thalmessingen, ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Roth. Er liegt in der Metropolregion Nürnberg und gehört zur Planungsregion Nürnberg Quelle: Wikipedia ***

Ein schöner kleiner Stellplatz, gegenüber Metzger und Bäcker = Grundversorgung gesichert. Ein paar Schritte die Beine vertreten, keine Ortsbesichtigung. Ruhiger Abend, morgen geht’s weiter.

Gute Nacht, schlaft gut 🙋‍♂️

25.02.2020 Wieder zu Hause

Die Heimat hat uns wieder …

Ein sehr unspektakulärer Tag. Wir schlafen – wie eigentlich immer auf Reisen – gut. Einen Kaffee und Rührei zum wach werden und dann endlich mal wieder ein Frühstück „auf die Pranke“.

In Bayern und Thüringen haben wir Regen in allen Variationen, weiter im Norden ist es dann trocken, teilweise sehr schön sonnig, dafür aber auch Wind von allen Seiten. Insgesamt aber ein ruhiges und gleichmäßiges Fahren

und so sind wir
nachmittags kurz nach vier
wieder hier.

Liebe Grüße an alle Mitleser, vielen Dank für das virtuelle Begleiten, danke für die Kommentare hier und den anderen Kanälen – bis bald dann wieder „in echt“

Liebe Grüße, bleibt gesund 🙋‍♂️

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